Sich selbst nicht zu verlieren und dennoch gemeinsam im Ensemble aufzugehen was wie der Königsweg einer perfekten Ehe klingen mag, umschreibt vielmehr die Ensemblephilosophie des Trio Lirico. Die solistische Prägung im Streichtrio gilt als das Markenzeichen des Ensembles. Das Trio Lirico widmet sich in seinem Quickborn-Debüt zwei Eckpfeilern der Streichtrio-Literatur. So gelten Beethovens Streichtrios op. 9 als durchaus bahnbrechende Errungenschaft, da die bisherige Tradition der Aufführung in privaten Zirkeln zugunsten der nun großen und öffentlichen Konzertbühne verabschiedet wurde. Auch Ernst von Dohnányi (Großvater des einstigen Hamburger Bürgermeisters Klaus von Dohnányi) orientierte sich stark an den Streichtrios Beethovens, vor allem in Bezug auf die Form der Kompositionen, wenngleich er sich dem spätromantischen Kompositionsstil verschrieb, in dem auch die Serenade op. 10 gehalten ist. Das verklärte Streichtrio op. 48 von Weinberg und das kurzweilige Streichtrio von Ben-Haim vervollständigen diesen solistischen Kammermusikabend.
Werke von L. v. Beethoven (1770 1827),
Mieczysław Weinberg (1919 96),
Paul Ben-Haim (1897 1984) und
Ernst von Dohnányi (1877 1960)
Franziska Pietsch, Violine
Atilla Aldemir, Viola
Hila Karni, Violoncello
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