Wie politisch darf oder wie politisch muss die Kunst sein? Diese Frage ist und bleibt seit Jahrhunderten eine der Gretchenfragen kulturschaffender Menschen. Das Notos Quartett hat diese Frage bereits 2018 für sich beantwortet, als es den ihnen 2017 verliehenen
„ECHO-Klassik Preis“ zurückgab, nachdem ein anderes Werk mit teils antisemitischem Gedankengut ausgezeichnet wurde.
Im Gepäck haben die jungen KammermusikerInnen eine ganze Menge an amourösem Schmerz. So schuf Schubert mit seiner Fantasie in f-moll ein dunkles und romantisches, in seinem Todesjahr komponiertes Werk, gewidmet seiner heimlichen Liebe Karoline von Esterházy. Nicht weniger unglücklich erging es Johannes Brahms, der in der Vollendungsphase seines Klavierquartetts c-moll in Briefen immer wieder darauf verwies, dass dieses Werk ein Abbild seiner Zerrissenheit sei, die sogar mit Verweis auf den wunderbar zeitlosen Goetheroman von „Werther-Stimmung“ getragen sei.
Abgerundet wird das Programm durch Bartóks Klavierquartett c-moll. Ein Werk, das geprägt ist von der Leidenschaft und dem Überschwang eines 17-jährigen.
Werke von Franz Schubert (1797 1828),
Johannes Brahms (1833 1897)
und Béla Bartók (1881 1945)
Sindri Lederer, Violine
Andrea Burger, Viola
Philip Graham, Violoncello
Antonia Köster, Klavier
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